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Das Burnout Syndrom

Autorin Psychologin Dr. Ewa Lodygowska

Die Arbeit, die auf einem alltäglichen Engagement in wichtigen Angelegenheiten anderen Menschen basiert, lauf das Risiko einer Störung, die als Burnout Syndrom bekannt ist. Dieses Syndrom ist mit einer langfristigen Überlastung in der Arbeit verbunden. Am häufigsten leiden unter dieser Störung Mitarbeiter, die seit vielen Jahren im sehr engen Kontakt mit anderen Menschen arbeiten und sich während ihrer Arbeit intensiv und regelmäßig mit ihnen beschäftigen müssen.

Dieser Prozess, der auf intensivem Engagement, Hilfe, regelmäßiger Beratung oder Unterstützung basiert, ist sowohl eine Folge, als auch eine Ursache der Schwierigkeiten in der Arbeit. Er ist die Folge, weil er das Resultat von Stress, langfristiger Überlastung, negativen Gefühlen und steigender Müdigkeit ist. Gleichzeitig ist er die Ursache weiterer Schwierigkeiten, weil ein Mitarbeiter mit Burnout Syndrom immer schlechter Probleme bewältigen kann.

In der Fachliteratur wird das Burnout manchmal selbst als keine Krankheit betrachtet, es wird eher als ein Symptomkomplex beschrieben, der sich im beruflichen Kontext herauskristallisiert. In der deutschen Adaptation (ICD-10-GM) der Internationalen Klassifikation der Erkrankungen (ICD-10) gehört das Burnout zur Kategorie Z73 „Probleme mit Bezug auf Schwierigkeiten bei der Lebensbewältigung” als „Ausgebranntsein”, mit anderen angegebenen Problemen wie z. B. Einschränkung von Aktivitäten durch Behinderung oder Mangel an Entspannung oder Freizeit. Trotzdem funktioniert das Burnout als eine detailliert beschriebene, nosologische Entität in ICD-10-GM. Burnout erscheint im ICD-11-Abschnitt über Probleme im Zusammenhang mit Beschäftigung oder Arbeitslosigkeit. Laut diesem Handbuch wird Burnout beschrieben als: Gefühle von Energiemangel oder Erschöpfung, erhöhte mentale Distanz, Gefühle von Negativismus oder Zynismus in Bezug auf die eigene Arbeit.

Es gibt viele Symptome, die auf das Burnout Syndrom hinweisen: Widerwille gegen die Arbeit, die früher mit Freude und Befriedigung erledigt wurde, emotionale Erschöpfung, Anspannung, Überdruss an Menschen, denen man in der Arbeit helfen soll. Ein wichtiges Symptom ist Dehumanisierung, die sowohl durch Veränderung des Denkens, als auch durch das Verhalten des Mitarbeiters gezeigt wird. Angestellten beginnen andere Menschen, wie zum Beispiel Patienten, Kunden oder Schüler nicht als Personen, sondern als „Gegenstände“ zu betrachten. Menschen, die Aufmerksamkeit und Hilfe brauchen, werden als Probleme wahrgenommen. Z.B. der Arzt, wenn er über die Patientin spricht und statt „Frau Miller“ eine andere unpersönliche Beschreibung wie zum Beispiel „Die linke Niere vom Saal Nr. 1“ benutzt. Dieses Verhältnis bedeutet einen Mangel an Empathie und ruft abwertende Gefühle auf beiden Seiten hervor. Angestellten verlieren ihr Mitgefühl anderen Menschen gegenüber, deswegen – im Verlauf des Prozesses – leiden sowohl sie selbst, als auch Menschen, denen eine professionelle Hilfe, Unterstützung oder Behandlung angeboten werden sollen.

Angestellten verlieren nicht nur ihre Lust und ihr Engagement. Oft fühlen sie sichausgenutzt oder überflüssig – aus ihrer entstellten Sicht sind die Probleme des Patienten, Kunden usw. nichtig oder dumm. Darüber hinaus begleiten diesen Meinungen und Emotionen andere schwierige Gefühle und Empfindungen: Gefühl der Leere, Abulie, Minderwertigkeitsgefühl. Da die Arbeit sinnlos scheint, verlieren Angestellten ihre Motivation.

Deswegen beginnen die Angestellten Aufgaben  zu vermeiden, indem sie sich auf körperliche Symptome konzentrieren. Ihr Körper reagiert darauf und sieerfahren Schmerzen, körperliche Erschöpfung, Schlaf- oder Angststörungen.

Einerseits empfinden Angestellten Gleichgültigkeit gegenüber anderen Menschen, Angst vor der Arbeit, Ratlosigkeit sowie physische und emotionale Müdigkeit. Andererseits fühlen sie sich nicht wohl, wenn sie krankgeschrieben sind, weil sie Scham- oder Schuldgefühle haben.

Die Symptome des Burnout Syndroms werden nicht einheitlich beschrieben – manchmal überlappen sich diese mit denen anderer Störungsbilder z. B. Depression. Deswegen ist es nicht einfach, eindeutig zu sagen, ob dieser Mensch vor allem unter dem Burnout oder unter der Depression leidet. Es ist schwierig zu entscheiden, welche Störung die Ursache und welche die Folge ist. Aber es ist wichtig zu wissen, dass es wenige Chancen gibt, einen schwierigen und langfristigen Burnout selbständig und ohne professionelle Hilfe zu besiegen.

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